Die Handdruckspritze von 1912
Diese Handdruckspritze wurde im Jahre 1912 (im 25. Jubiläumsjahr) angeschafft. In diesem Jahr trat die Feuerwehr Leeste auch dem Kreisfeuerwehrverband bei. Es wurde eine, zu diesem Zeitpunkt, hochmoderne Feuerspritze in Dienst gestellt. Die Handdruckspritze wurde von der Firma Louis Tidow aus Badenstedt (bei Hannover) hergestellt.
Es war eine der letzten handbetriebenen Feuerspritzen der Firma Tidow. Eine Besonderheit war, dass diese Spritze eine Ansaugvorrichtung hatte! Kurz nach der Auslieferung unserer Spritze ging Firma Tidow dazu über, Benzinmotor betriebene Motorspritzen zu bauen. – Leider nicht sehr erfolgreich: Die Firma hörte noch in der Weimarer Republik ca. 1925 auf zu existieren.
Die Leester Handdruckspritze erfüllte jedoch noch über Jahre und Jahrzehnte ihren Dienst. Sogar nach dem zweiten Weltkrieg wurden, nachdem viele modernere Fahrzeuge von den Alliierten beschlagnahmt waren, viele Einsätze noch mit diesem Löschfahrzeug bewältigt. Erst 1949 konnte die Leester Feuerwehr In Löschgruppenfahrzeug in Dienst nehmen!
Die Bedienung der Feuerspritze war genau geregelt. Es gab hier eine feste Mannschaft die dieses Feuerlöschgerät bedienen “durften”. Weiter gab es eine Mannschaft des “Anbringers”. Die Mannschaften waren fest, und wurden nie getauscht. Die Feuerspritze war ohne Anbringer eigentlich nichts wert. – Denn der Anbringer war dafür zuständig, das Löschwasser an die Einsatzstelle zu bringen. – Also die Wasserversorgung….
Auf der Feuerspritze konnten, je nach körperlicher Konstitution 6 bis 8 Kameraden mitfahren. Die Bedienung der Spritze war körperlich sehr anstrengend. Somit war es auch wichtig, soviel Kameraden wie möglich dabei zu haben. Bei 30 bis 35 Hüben bzw. Doppelhüben konnten 170 bis 190 Liter Löschwasser befördert werden. Die Wurfweite des Strahlrohrs betrug ca. 28 Meter!