Die ersten Jahre

Ein wegweisender Musterprozess

1914 brach den der erste Weltkrieg aus und viele Feuerwehrleute wurden sofort eingezogen. Für den eingezogenen Hauptmann Heinrich Töbelmann wurde der Stellvertreter Friedrich Meyer gewählt. Das Amt des Schriftführers Johann Budelmann war ebenfalls vakant und wurde vom Stellvertreter Klaus Warneke wahrgenommen, welcher am 27.05.1915 von Johann Bauermeister abgelöst wurde.
In den Jahren 1914 bis 1916 war die Feuerwehr Kirchweyhe 8 Mal bei Großfeuern im Einsatz, ungewöhnlich mehr als in den Jahren zuvor. Der Mannschaftsbestand wurde auch immer weniger und bis zum Kriegsende war die Feuerwehr ohne Führung.

1919 rief der damalige Vorsteher Hermann Daneke eine Versammlung ein, an der nur 5 Mitglieder teilnahmen. Es wurde ein Aufruf gestartet, dem sofort 32 Mann Folge leisteten.

Das Kommando wurde neu gewählt und bestand nun aus:

  • Friedrich Meyer Hauptmann
  • Hermann Budelmann Stellvertreter
  • Johann Grasshoff Schriftführer
  • Heinrich Ahrens Stellvertreter
  • Hinrich Evers Zugführer
  • Brüne Koldeweyh Zugführer
  • Heinrich Töbelmann Zugführer

Das erste Schadensfeuer nach dem Ersten Weltkrieg war am 10. Februar 1920 bei Heinrich Töbelmann, dem ersten Hauptmann der Wehr. Die Entstehungsursache ist nicht bekannt. Die Nachbarhäuser konnten gerettet werden.
1922 gab Friedrich Meyer sein Amt als Hauptmann ab und an seine Stelle trat Brüne Koldeweyh. Sein Stellvertreter wurde Hinrich Evers, zum Schriftführer wurde Heinrich Ahrlich gewählt. Er hatte dieses Amt bis 1955, mit Ausnahme von 1938 bis 1948, als er abwesend war inne.
Im Jahr 1923 trat man dem Kreisverband bei. Die Führung lag in den Händen von Hans Peters, Brinkum.
1924 genehmigte die Gemeinde neue Röcke und zum Alarmgeben 4 neue Trompeten. Diese wurden im selben Jahr durch eine Sirene, die an die Hünekeschen Mühle angebracht wurde, ersetzt. Ebenfalls bestand mit der Eisenbahnverwaltung ein gutes Einvernehmen, auch Sie lies bei Feuer ihre Sirene ertönen.

Musterprozess

Ein besonderer Vorfall ereignete sich am 5. November 1924. Bei einem Brand bei dem Schlachtermeister Borchers trug sich ein Zwischenfall mit dem damaligen Landjäger Griga zu, bei dem dieser Befehle erteilen wollte und das Strahlrohr einem Rohrführer entriss und einem Jungen übergab. Danach legten sämtliche Feuerwehrleute die Arbeit nieder und gingen zum Wachlokal Bischoff. Dann erschien der Landjäger auch hier und schrieb alle Feuerwehrleute wegen Übertretung der Polizeistunde auf. Es kam zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Hauptmann Brüne Koldeweyh und dem Landjäger, dem gesagt wurde, das hier, 30 Meter von der Spritze, Wachlokal sei, welches auch vom Gemeindevorsteher angeordnet sei.
Dieser Vorfall wurde dem Landrat gemeldet und ging bis zum Regierungspräsidenten. Es ging dann soweit, dass wenn die Freiwillige Feuerwehr Kirchweyhe nicht bis zum 1. Juli 1925 Recht bekäme, sie ihren Dienst aufkündigten. Und es ist dann so gekommen, dass bei jeglichen Bränden der zuständige Ortsfeuerwehrhauptmann das Oberkommando bekam und die Polizei nur für die Absperrung sorgen muss. Diese Bestimmung wurde auch in künftige Satzungen eingebaut.
Dieser Vorfall trug übrigens dazu bei, dass die Neuaufnahmen zur Wehr für die kommenden Jahre gut waren.